Im Jahre 1919, am Ende des Ersten Weltkrieges, wurden den von der Entente besiegten Staaten harte Friedensbedingungen auferlegt. Deutschland und seine Verbündeten wurden für den Konflikt verantwortlich erklärt. Zusätzlich zu erlittener Gebietsverluste und der Entmilitarisierung des Rheinlandes war die Weimarer Republik gezwungen, Reparationen zu zahlen. Daraus folgten Spannungen, die zur französischen und belgischen Besetzung des Rheinlandes führten.
Anschließende diplomatische Verhandlungen begünstigten eine Annäherung zwischen den Völkern und führten 1925 zur Unterzeichnung der Verträge von Locarno. Deutschland akzeptierte freiwillig die Westgrenze, die von England und Italien garantiert wurde. Es unterzeichnete außerdem Schiedsverträge mit Belgien, Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei. Der "Geist von Locarno" kennzeichnete eine Periode von mehr kollektiver Sicherheit in Europa, im Rahmen des Völkerbundes. Die Verträge von Locarno wurden von Deutschland im Jahr 1936 aufgekündigt, als es das Rheinland militärisch besetzte.